Ein wichtiges Ziel der Migränetherapie ist, die Anzahl an Migränetagen zu reduzieren. Dadurch können die Beeinträchtigungen des täglichen Lebens durch Migräne und die Gesamtaufnahme von Schmerzmitteln reduziert werden. Dies führt zu einer Verminderung von Nebenwirkungen und ermöglicht ein selbstbestimmteres Leben.
Sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Blutzucker sind nicht gut für das „Migränegehirn“. Ein stabiler Blutzucker nach dem Essen trägt dazu bei, dass Migräneattacken seltener und schwächer werden. „Ebby“ nutzt diesen Zusammenhang zur Prophylaxe von Migräneanfällen und personalisiert die Ernährungsempfehlungen.
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- Erfassung der personalisierten niedrig-glykämischen Ernährung mittels von Patient*innen übertragenen Glukosedaten, Ernährungstagebuch und zum Patent angemeldeter Auswertungstechnologie.
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- Empfehlung zu Ballaststoffaufnahme
- Kontinuierliche Begleitung der Patient*innen mittels Wissenslektionen
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Aktuelle Ansätze der Migränetherapie
Aktuelle Leitlinien empfehlen frühzeitig eine Therapie zur Anfallsprophylaxe zu erwägen. Entgegen der eindeutigen medizinischen Notwendigkeit, Migräneattacken wirksam vorzubeugen, gibt es nur eine migränespezifische Behandlung. Dies ist der neu genehmigte Ansatz des CGRP-Antagonismus. Diese Behandlung wird derzeit jedoch nur für Migränepatienten empfohlen, bei denen 5 andere Substanzen die Schwere der Erkrankung nicht wirksam reduzieren konnten.
Ernährung gehört zu den wirksamen Strategien zur Migräneprophylaxe. Eine niedrig glykämische Ernährung ist eine wirksame und zuverlässige Methode zur Reduzierung von Migräneattacken. Eine niedrige glykämische Reaktion auf Lebensmittel ist genauso wirksam wie eine Therapie mit häufig verwendeten prophylaktischen Medikamenten, führt jedoch zu keinen negativen Nebenwirkungen.
Warum hat die Ernährung einen so bedeutenden Einfluss auf Migräne?
In einer kontrollierten klinischen Studie wurden 350 Migränepatienten entweder mit einer prophylaktischen Medikation oder einer niedrig-glykämischen Ernährung behandelt. Nach 12 Wochen konnte gezeigt werden, dass die niedrig-glykämische Ernährungsweise zu einer signifikanten Senkung der Schmerzintensität und der Attacken-Frequenz auf Medikamentenniveau führte.
Wie wirkt „Ebby“?
Sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Blutzucker sind nicht gut für das „Migränegehirn“. Ein stabiler Blutzucker nach dem Essen trägt dazu bei, dass Migräneattacken seltener und schwächer werden. „Ebby“ nutzt diesen Zusammenhang zur Prophylaxe von Migräneanfällen und personalisiert die Ernährungsempfehlungen. Der Einfluss des Blutzuckers auf Migräne erfolgt unter anderem über Neuropeptide wie PACAP (Pituitary Adenylate Cyclase-Activating Polypeptide) und CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide). Diese Botenstoffe werden durch Blutzuckerveränderungen beeinflusst und haben selbst einen Einfluss auf den Blutzucker. In der aktuellen Migräneforschung werden diese beiden Neuropeptide CGRP und PACAP als Schlüsselpeptide angesehen, da beide Neurotransmitter für sich fähig sind, Migräneattacken bei Migränepatient*innen zu induzieren. Eine Ernährung, die niedrige Blutzuckerreaktionen nach dem Essen verursacht (niedrig-glykämische Ernährung), hat eine vergleichbare Wirkung wie einige Medikamente – nur ohne deren unerwünschten Nebenwirkungen.
Zielsetzung der digitalen Therapie „Ebby“ ist die Reduktion der postprandialen Blutzuckervariabilität durch personalisierte Ernährungsempfehlungen. Lebensstilfaktoren wie bspw. sportliche Aktivitäten, Medikation, Schlaf und Befinden, darunter auch Migränesymptome werden erfasst und für Patient*innen so aufbereitet, um daraus selbstständig Lebensstilanpassungen durchführen zu können.
Warum sollte die Ernährungsempfehlung personalisiert werden?
In mehreren Studien wurde über eine hohe Heterogenität der glykämischen Reaktion auf identische Lebensmittel berichtet, möglicherweise aufgrund des Vorhandenseins unterschiedlicher Antwortmuster, aus denen nicht alle der vom allgemeinen glykämischen Index vorhergesagten glykämischen Reaktion folgen. Daher sollte eine gesunde Ernährung weniger vom Lebensmittel aus definiert werden, sondern vielmehr vom Patienten und den relevanten Stoffwechselreaktionen.
Damit eine niedrig glykämische Ernährung bei allen Patienten optimal wirken kann, sollte diese personalisiert, also auf die individuellen Stoffwechselbedürfnisse zugeschnitten sein.
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Literaturquellen (wie z.B. Leitlinien, Lehrwerke, Studien)
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